Woche 54 – Abschied in Brisbane. Die Entäuschung von Nimbin und die Goldcoast entdecken
Montag, 20.10.14
Nachdem wir wohl behalten von Frasier Island zurückgekommen waren, hatten wir uns weiter auf den Weg Richtung Brisbane gemacht. Der nächste Stop ist in Noosa Heads and der Sunshine Coast. Wie der Name schon verspricht, haben wir Sonnenschein und zum ersten Mal sehen wir einen Strand voller Leute. Kein Wunder. Ist diese Region doch eines der beliebtesten Reiseziele Australiens. Zuerst machen wir einen Ausflug mit kleiner Wanderung durch den Nationalpark in der Hoffnung ein paar Koalas zu entdecken. Leider haben wir kein Glück, lassen uns trotzdem noch zum baden und Sonnen am Strand verführen. Am Abend suchen wir uns eine Campingplatz mit Waschmaschine, damit vor allem Lutzi vor seiner Abreise nochmal alles durch waschen kann. Zum ersten mal bauen wir unser neues Vordach komplett auf und sind “stolz wie Bolle” (Bild 2)
Dienstag 21.10.14
Am nächsten Tag führt unser Weg noch an den Glasshouse Mountains vorbei (Bild 1). Leider ist das Wetter nicht das beste, aber wir machen trotzdem die Runde zu den Aussichtspunkten. Natürlich mit dem Auto. Wollen ja nicht völlig durchnässt werden. Dann ist auch schon der Tag des Abschieds heran gerückt. Lutz verwöhnt uns alle am letzten Abend noch einmal mit seinen Kochkünsten. Gefüllte Paprika und Safranreis und Obstsalat mit Joghurt als Dessert. Das ist mal Campingessen der besonderen Art.
Mittwoch 22.10.14
Heute fahren wir gemeinsam nach Brisbane rein und verabschieden Lutz nach Neuseeland. Zu viert machen wir uns auf den Weg weiter Richtung Sydney. Wir beschließen Land einwärts zu fahren, um das berühmt berüchtige Nimbin auf dem Weg mit zu nehmen. Rico und ich machen noch ein paar Zwischenstopps, um eine Lösung für unsere Kamera zu finden. Letzte Woche hat diese den Geist aufgegeben und wir haben keine Ahnung was kaputt ist. Wir kommen erst im Dunkeln an unserem Schlafplatz für heute an.
Donnerstag 23.10.14
Gemeinsam entscheiden wir uns, noch einen Nacht zu verlängern, um einmal durchzuschnaufen. Rico nutzt gleich die Gelegenheit, um bei Thelma einen Ölwechsel zu machen. Anschließend erkunden wir noch etwas die nähere Umgebung. Abends wird dann gegrillt und dabei klaut uns ein freches Opossum noch beim Essen die Knochen halb vom Tisch.
Freitag 24.10.14
Nimbin. Auf dem Weg nach Byron Bay wollen wir dieses Highlight natürlichmit nehmen. Wer hat ihn nicht gesehen, den Bericht über die Hippie-Stadt in Australien, in der das Mariuana-Rauchen geduldet wird und sozusagen zum Alltag gehört. Ganz gespannt brechen wir auf und überqueren die Grenze nach New South Wales. Später stellen wir fest, das wir wohl ganz in der nähe vom “Dschungelcamp” gewesen sein müssen…haha. Wir erreichen endlich Nimbin und … suchen leider ganz verzweifelt den Charme der Stadt, welchen die Reportage gezeigt hat. Keine Frau mit weißen Haaren die “special Cookies” verkauft, keine Peace und Liebe – Athmosphäre. Stadtdessen Busse mit Backpackern, welche ihren Dope-Vorrat hier auffüllen wollen. Hier und da ein kleines Geschäft, welches noch an der Idee der Hippiebewegung versucht wehement fest zu halten. “Machs gut Alter und bleib sauber!” aus dem Mund einer mitte Sechzigerin zu hören, hat dann doch irgendwie etwas verstörendes und kann uns nur erahnen lassen, was einmal die Idee hier war. Aber das ist nur unser Blick darauf, ein kurzer Wimpernschlag im Vergleich zu den Menschen, welche hier Leben und den Geist dieser Zeit für sich erhalten. Und nur das zählt. Mal ehrlich wer von uns will denn die halbe Welt in seinem Wohnzimmer sitzen haben.
Vor Schreck vergessen wir gleich überhaupt ein Bild von dem traurigen Szenariozu machen.
Recht schnell entschließen wir uns also, weiter zu ziehen. (Bild 3) In Byron Bay angekommen stellen wir fest, dass aufgrund eines Surf-Festivals alles ausgebucht ist. Da wir aber unbedingt morgen auf den Farmersmarket in Bungalow wollen, suchen wir uns einen günstigen Campspot mit Duschen in der Umgebung.
Samstag, 25.10.14
Heute kommen wir erst recht spät in die Gänge und kommen leider erst am Markt an, als schon alle wieder zusammen packen. Mit etwas gedrückter Stimmung setzen wir uns in ein Kaffee und überlegen gemeinsam, wie es weiter gehen soll (Bild 4). Wir stellen zum Glück fest, dass morgen der große monatliche Markt in Bungalow ist und beschließen, heute die Umgebung zu erkunden. Wir wollen eigentlich einfach nur ein Ort zum Baden finden mit schönem Strand. Der Ort dafür ist auch kein Problem, davon finden wir einige (Bild 5),nur der Wind macht uns einen Strich durch die Rechnung. Max und Rico wagen es dennoch und stürzen sich in die Wellen, aber ehrlich gesagt, ist es ohne Neopren-Anzug für uns viel zu kalt. Toll für die Surfer, blöd für uns.
Sonntag 26.10.14
Endlich Markttag, mit allem was das Herz begehrt. (Bild 6 und 7) Vom Lakritz-Jörn über die typischen Seifenstände, Musiker und viel viel Essen. Eigentlich wie zu Hause. Wir schlendern gemütlich gemeinsam über den Markt und genießen die Atmosphäre. Anschließend machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Sydney. Wir wollen ja auch noch nach Tasmanien und da bleibt uns nicht allzu viel Zeit mehr. Getrennt von Max und Ines machen wir ein Treffen am nächsten Übernachtungsspot aus. So kann jeder sein eigenes Tempo fahren und wir treffen uns später wieder. Nach einem Zwischenstop an einer italienischen Raststätte (Bild 8) entschließen wir zwei uns, kurzfristig noch an einen Badespot ran zufahren und nehmen einen kleinen Umweg in Kauf. Ein Umweg, der sich gelohnt hat (Bild 9). Wir finden eine idyllische Lagune mit großen Echsen, bis zu 15 Meter hohe Klippen zum ins Wasser springen und super Badetemperaturen vor. Von hier aus skypen wir noch mit Elas Family und fahren anschließend zum vereinbarten Campground zu Max und Ines.
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