Woche 24 und 25 – „Unsere kleine Farm“ und die Lämmer
Bilder 1 und 2
Als Farmer ist man durchaus auch mal Geburtshelfer, vor allem in der Lämmersaison. Bei eine Fütterunde hat Wally die Schafsmutter entdeckt. Uns beiden wäre es so gar nicht aufgefallen. Ohne seine „Hilfe“ wären beide vermutlich nicht durchgekommen, aber so sind beide gesund und munter.
Bilder 3 und 5
Schnucki unser erstes Flaschenlamm. Am Vormittag haben wir Wally begleitet eine Schafmutter mit Drillingen einzufangen. Zwei Mädchen und der kleinste ein Junge „Schnucki“ (Bild 5). Den kleinen hat Sie nicht anerkannt, daher war es die beste Option alle 4 mitzunehmen und hinterm Haus zu halten. So konnten wir Schnuck füttern (Bild 3) und er hatte die Chance immer mal wieder etwas Milch von der richtigen Mami zu ergattern.
Bild 4
Hier ist auch wieder ein kleines männliches Lamm. Wally hat Ihn auf seiner Runde gefunden. Zu schwach um aufzustehen. Mit einigen Einheiten Milch hat er es am nächsten Tag dann doch auf die Beine geschafft. Normalerweise stehen die Lämmer kaum später als 20 min. nach der Geburt auf. Er war etwas wackelig, hatte mit den Hinterfüßen ein paar Probleme und konnte auch irgndwie nicht so richtig sehen wo er hinläuft. Wir vermuteten, dass er blind ist und nur der Stimme folgt. Aber gut, er wollte immer wieder laufen. Leider war er am nächsten Morgen in ganz schlechter Verfassung. Wollte nicht mehr trinken und konnte nicht mehr aufstehen. Bis zum Mittag haben wir Ihn umsorgt und dann ist er friedlich eingeschlafen. Glennis sagt manche werden mit einem Defekt geboren und sterben von einem auf den anderen Tag.
Bild 6
Viel Zeit zur Trauer blieb uns nicht, denn Terry hat ein weiteres Lamm mitgebracht. Diesmal verletzt durch einen Adler. Die Krallen haben sich tief in das Genick geschlagen. Zum Glück nicht soooo schlimm. (Wir hatten auch ein Lamm mit Mutter da, was so sehr am und im Maul verletzt war, dass es nicht mehr trinken konnte, weder von der Mutter noch von der Flasche!) Also wir haben die Wunden des kleinen Mädchens versorgt und sie mit in unsere Granny Flat genommen. Durch die Verletzungen konnten Sie weder aufstehen noch stehen, hat es aber immer und immer wieder versucht. Um Ihr die bestmögliche Chance zu geben, haben wir Sie auch in der Nacht gefüttert und regelmäßig aufstehen und laufen geübt. War schon niedlich wie ein Baby hat Sie geschriehen, wenn sie ein Häufchen gemacht hatte. Konnte ja nicht weg. Leider sind wir dann wieder auf Reisen gegangen und mussten Sie in die Hände von Glennis geben. Einen Namen hatten wir Ihr noch nicht gegeben, da wir nicht wußten ob sie es schaffen würde. Ein paar Tage nach unserem Start in ein neues Travelabenteuer bekamen wir eine Email von Glennis. Ella geht es sehr gut und Sie kann jetzt laufen!. Glennis hat Sie nach Ela benannt (Ela ist für Englischsprecher zu schwer – alle sagen Ella) und sich rührend um Sie gekümmert.
Bilder 7 und 8
Zwischen all den Lämmerfütterzeiten und unseren anderen Aufgaben haben wir einen schönen Samstagnachmittag und -abend mit Terry und Gwen verbracht. Terry arbeitet für Wally auf der Farm und wohnt mit seiner Frau (Lehrerin für Grundschüler) im zweiten Haus auf der Farm. Nachmittags haben wir „Mädels“ gekocht und die „Männer“ an unserer Thelma rumgeschraubt. Abends haben wir einen Spieleabend gemacht. Als erstes haben wir ein Schafsfarmerspiel gespielt. So ähnlich wie Monopoli. Wer hat gewonnen? Ela – da steckt wohl eine Farmerin drin…haha. Zum Schluss haben wir noch Zilch gespielt. Ein Würfelspiel. Da waren die Gewinnchancen wieder verteilt. Die „Mädels“ haben gewonnen. Danke „Männer“ :-).
Bild 9
Am letzten Sonntag vor unserem Reise haben wir Wally nochmal auf einer Fütterrunde begleitet. Leider haben wir ganz viele tote Lämmer gefunden. Wofür am meisten Füchse und Adler verantwortlich sind. Wir hatten dann auch das Vergnügen mit erleben zu können wie Wally mit seinen über 70 Jahren zielsicher einen Adler erlegt. Wir haben nur an dieser Stelle allein über 10 Adler gezählt. Man muss also keine Angst haben, dass das nicht gerechtfertigt gewesen wäre. Und nachdem wir gesehen haben wie die so ein armes kleines Lamm „ausfressen“, dann ist es gut so.
Und was haben wir nun den Rest der Zeit so gemacht? Einiges – haha.
Jeden Morgen, Nachmittag und Abend haben wir die Tiere versorgt. Die Tiere sind: Schaf und Pferd, Emu, Känguruhs, Gänse, Hühner, Vögel und Hunde. Was gehört dazu? Futter und Trinkwasser auffüllen, Auslauf geben, striegeln, Eier einsammeln und regelmäßig die Näpfe reinigen. Dazwischen haben wir vor allem den Garten auf Vordermann gebracht. Bedeutet Rasen gemäht, Rasenkanten geschnitten und den Bereich bis zum Beet von Unkraut befreit (davon gibt es hier viel), Beete von Gras und Unkraut befreit und bepflanzt, neue Gemüsebeete angelegt und bepflanzt, Hecken, Büsche, Wein und Bäume verschnitten und Zäune erneuert. Es ist uns also nicht langweilig geworden.<