Bouillon 16.-17.6.
Die Wallonie, sprich die Südhälfte Belgiens gilt als der etwas ruhigere Teil des Landes. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Region (die als eigenständiger Verwaltungsbereich Belgiens auch politisch selbständig agiert) wegen ihrer Abstimmung gegen das Handelsabkommen CETA. Ansonsten sind die Städte Chaleroi und Lüttich einigen vielleicht noch ein Begriff.
Egal, wir wollen in die Natur und fahren deshalb bis in den tiefsten Süden – nach Bouillon. Vom nahe liegenden Wohnmobilplatz aus – auf dem wir mit unserem Wohnanhänger, wie so oft, die Exoten hier sind – machen wir ein paar schöne Wanderungen durch die Wälder und das Dorf.
Barfuß Wandern am Lac de Nisramont 18.6.
Unsere erste barfuß-Waldwanderung: Der Lac de Nisramont, ein Stausee nahe der Ostgrenze Belgiens, ist unsere nächste Station. Der Sommer (der ja eigentlich erst in 2 Tagen beginnt) erreicht mittlerweile Temperaturen über 30 Grad. Da wollen wir natürlich gern irgendwohin, wo man mal baden kann. Hier am Stausee ist das allerdings gar nicht so leicht, denn das Ufer ist sehr steil und nicht gerade zum sonnenbaden gedacht. Wir kühlen uns daher nur kurz ab und entscheiden uns spontan, den See einmal zu umrunden – und zwar barfuß – 13 Kilometer…
Wir beschäftigen uns schon sein einer Weile mit dem Thema Barfuß-Gehen. Die Nachteile vom Laufen in Schuhen sind den meisten sicherlich offensichtlich. Nun wollten wir aber mal ausprobieren, wie es ist, wenn man mehrere Stunden ohne Schutz über unterschiedlichste Untergründe im Wald läuft. Und wir müssen beide feststellen: es ist super. Nach ein paar Minuten hatten wir uns an den unebenen Boden und die kleinen und größeren Steine im Weg gewöhnt und das beste: die typischen Beschwerden in Knie oder Hüfte, die wir beide bei längeren Wanderungen manchmal verspüren blieben aus. Der direkte Kontakt zum Erdboden verändert direkt unsere Wahrnehmung zur Umgebung und die Ruhe beim Auftreten (man merkt sonst gar nicht, was für einen „Lärm“ unsere Schuhe so machen) verstärkt das Ganze noch. Und bei schlammigen Passagen oder großen Pfützen müssen wir uns wegen den Schuhen auch keine Sorgen mehr machen – wir laufen einfach durch! Wir können wirklich nur empfehlen, das mal auszuprobieren.
Als Tipp: Nimm eine Pinzette mit, falls doch mal was im Fuß stecken bleibt. Bei uns waren es Brombeersträuche, die – frisch gemäht – auf dem Boden lagen und uns mit ihren Stacheln das eine oder andere Mal zu schmerzbedingten kurzen Pausen gezwungen haben. Und ohne Pinzette war das eine echte Fummelei…
Am Ende der Rundstrecke – mittlerweile ist es Abend und niemand ist mehr unterwegs, genießen wir nochmal das Wasser. Wir übernachten gleich hier auf dem großen Parkplatz und fahren morgen weiter, Richtung Deutschland.
Unser letzter Tag im „Ausland“ – 19.6. Robertville und der Baltia-Hügel
Das Wetter ist nach wie vor superwarm. Bei Temperaturen über 30 Grad suchen wir uns auch heute wieder einen Badeplatz. Wir fahren an der bekannten Autorennstrecke in Spa Francorchamps vorbei. In Robertville gibt es eine Badestelle, allerdings handelt es sich hier um ein kleines Freibad, dass heute natürlich ziemlich gut besucht ist. Egal, weiter fahren wollen wir bei der Hitze jedenfalls nicht. Am Abend fahren wir noch zum Baltia-Hügel, dem mit 694,24 Meter höchsten Punkt Belgiens. Hier gibt’s einen ruhigen Stellplatz mit Internet!!! Wir bleiben noch einen weiteren Tag hier oben und wandern noch durch die Natur bevor wir morgen wieder nach Deutschland fahren…