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#97 – Woche in Bildern

Woche 97 – Kyoto und Nakasendo-Trail

Montag, 17.08.15

Heute ist unser letzter Tag in Osaka und unser letzter Tag mit den Nonomuras. Wir verbringen den Vormittag mit Packen und Planung für unsere nächsten Stationen in Kyoto. Am Nachmittag kommen Sayoko und Eri von den Großeltern zurück, so dass wir unseren letzten gemeinsamen Abend mit lecker Essen und Unterhaltung verbringen. Eri macht dann mit Ela noch ein paar Tanzübungen bis spät in die Nacht (Bild 1).

 

Dienstag, 18.08.15

Kyoto gilt (zumindest laut Wikipedia) als eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans. Wir haben von vielen Locals immer wieder gehört, dass wir unbedingt nach Kyoto gehen sollen. Und zugegeben, im Vergleich zu den sehr modernen und technisierten Städten Tokyo, Yokohama oder Osaka ist Kyoto eine relativ schöne alte Stadt, die von den Amerikanern im Zweiten Weltkrieg wohl bewusst verschont blieb. So kann man hier wenigstens erahnen, wie Japan oder japanische Großstädte vor vielen hundert Jahren ausgesehen haben (Bild 2). Unzählige Tempel und Schreine erwarten uns. Wir besorgen uns erst Mal einen Locker/Abschließbaren Schrank am Bahnhof und besorgen uns einen Tagespass für die Busse in der Stadt. In unserer Unterkunft treffen wir uns erst 19 Uhr und so können wir die Zeit bis dahin nutzen, um die Stadt heute schon Mal zu erkunden. Zwischendurch suchen wir mal Erholung und so was wie Abkühlung im Umekoji-Park. Gegen Spät-Nachmittag geht’s weiter mit der Tempelschau. Vor allem der To-ji, die mit 57 Metern höchste Pagode Japans gefällt uns im Abendlicht sehr gut (Bild 3). Am Abend fahren wir dann in den Norden zu Tomoko und unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Sie lädt uns zum Abendessen in einem Restaurant in der Nähe ein und anschließend gibt’s noch einen lustigen Abend mit ihr, ihrer Mutter und Hund Coco (Bild 4).

 

Mittwoch, 19.08.15

Nach dem Frühstück geht heute unsere Stadtreise in Kyoto weiter. Kimoko hat uns gestern noch vorgeschlagen, welche Route wir heute nehmen sollten. Als erstes geht’s zum Kinkaku-ji, dem goldenen Tempel (Bild 5). Dieser ist vollständig mit Blattgold überzogen. Uns gefällt hier vor allem die Natur in der Anlage. Im Anschluss fahren wir noch zum bekannten Fushimi Inari-Taisha mit seinen 1000 roten Toren (Bild 6). Hier scheint der touristische Magnet der Stadt zu liegen. Aus lauter Trubel biegen wir entlang der Tore-Strecke einfach mal in einen versteckten Weg in den Wald ab. Hier sind wir ganz für uns und mit der Natur – wunderschön. Entlang des Weges kommen wir noch an einer kleinen Tempelanlage vorbei.

Am Abend treffen wir uns mit Tomoko und ihren Freunden in der Stadt zum Essen. Wir ziehen von Bar zu Bar und erleben die Kultur des Stand-up-Restaurants. Zudem schließen wir tolle neue Freundschaften (Bild 7). Es ist immer wieder wunderbar, die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der sonst so schüchternen Japaner jeden Tag auf’s Neue zu erleben.

 

Donnerstag, 20.08.15

Nach zwei schönen Tag in Kyoto (es hätten auch gern noch mehr sein können) geht unsere Reise weiter an den Biwa-See (Bild 8). Er ist mit 674 km² (zum Vergleich: Bodensee 536 km²) Japans größtes Süßwasser-Reservoir. Wir haben eine Nacht in Kawake, am Ost-Ufer gebucht. Auf dem Weg dahin halten wir aber noch in Maibara. Wir können unsere Unterkunft erst gegen 19 Uhr beziehen und so wollen wir die Zeit hier nutzen. In Maibara sind es vom Bahnhof nämlich nur ein paar Gehminuten zum See. Dort angekommen heißt es dann Rucksäcke ab, Sachen aus und ab ins Wasser. Später geht’s dann nach Kawake. Dort werden wir von unserer Gastfamilie am Bahnhof abgeholt. Wir bekommen hier unser eigenes kleines Haus mit allem Drum und Dran – super. Wir beschließen, noch eine weitere Nacht hier zu buchen und morgen die Gegend um den See mit den Fahrrädern der Familie zu erkunden – die wir freundlicherweise nutzen können.

Freitag, 21.08.15

Wir können heute mit dem Rad die Gegend um Kawake und am Ostufer des Biwa-Sees erkunden (Bild 9). Das Wetter ist optimal, warm aber bewölkt. Nach ca. 20 Kilometern halten wir in Nagahama und besorgen was für Mittag- und Abendessen. Zum Mittagessen fahren wir an den See. Urlaub im Urlaub – so fühlt es sich heute an. Im Anschluss finden wir dann ohne Navigationsgerät oder Straßenkarte überraschend schnell die richtige Adresse wieder =0)

Samstag, 22.08.15

Nach einem herzlichen Abschied von unserer Gastfamilie (Bild 10) fahren wir heute weiter nach Nakatsugawa. Wir wollen in den nächsten Tagen den Nakasendo-Trail machen – oder zumindest einen Teil davon. Der Nakasendo (dt. Straße durch die zentralen Gebirge) geht eigentlich von Kyoto nach Tokio und verbindet die ehemaligen Hauptstadt mit der heutigen. Wir wollen einen 2- bis 3-Tages-Trip entlang der schönsten Passagen Magome, Tsumago und Narai machen. In Nakatsugawa mit dem Zug angekommen geht die Fahrt per Bus nach Magome (Bild 11). Wir haben noch nichts vor Ort gebucht und müssen feststellen, dass es hier nur einen Platz gibt, wo wir unterkommen können. Für unglaubliche 9500 Yen, also ca. 70 EURO !!! bekommen wir noch das letzte Zimmer. Wir sagen also Ja und bekommen immerhin das größte Zimmer im Haus. Als Betten gibt’s hier klassischerweise Futons zum Selbst-Aufbau. Was für uns – durch unsere vielen Übernachtungen bei echten Japanern (und nicht im Hotel) – schon zur Gewohnheit geworden ist, wird hier vielen Reisenden als absolutes Highlight dargeboten… Es gibt hier immerhin auch ein Spa, was wir natürlich ausführlich nutzen. Zudem dürfen wir hier unser schweres Gepäck lagern, während wir für die nächsten Tage auf den Trail gehen. Dort wollen wir uns für die nächsten Nächte eine einfache Bleibe suchen, eventuell auch einfach nur in unserer Hängematte schlafen. Es ist ja ganztägig warm, so dass wir das mal ausprobieren wollen…

Sonntag, 23.08.15

Nachdem wir unser Gepäck umsortiert haben und „nur noch“ mit einem großen und einem Tagesrucksack bepackt, laufen wir über Magome aus nach Tsumago. Die Strecke durch die alten Post-Dörfer ist wirklich schön (Bild 12). Im Anschluss laufen wir noch bis zur Nagiso-Station. Von dort aus fahren wir mit dem Zug nach Nojiri. Der Nakasendo-Trail geht von Nagiso fast nur noch an der Hauptstraße entlang. Das müssen wir uns dann auch nicht zu Fuß antun. Wir wollen schließlich in die Natur und nicht am Highway lang. Wir beschließen daher, den Trail abzubrechen und in Nojiri in den Atera Keikoku Gorge zu gehen. Dort angekommen, kühlen wir uns dort erst Mal im kalten Wasser ab. Auf dem Weg hoch in den Gorge probieren wir dann zum ersten Mal Hitch-Hiken, also per Anhalter, weiter zu kommen. Und Tatsächlich, das zweite Auto hält an und nimmt uns die restlichen 6 km bis hoch zum Campingplatz mit (Bild 13), wo wir heute übernachten wollen. Leider ist der Care-Taker nicht mehr da, aber unsere „Mitnehmer“ helfen uns weiter, so dass wir in einem der Mietzelte einziehen, dort die Nacht direkt am Fluss verbringen können und dann erst morgen bezahlen (Bild 14). Unsere japanischen Helfer meinen, die Übernachtung im Mietzelt sollte gerade mal 2000 Yen (ca. 15 EUR) kosten. Wir überlegen daher, ob wir etwas länger hier bleiben wollen…

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