Category Archive : Portugal

Porto – 16.05.17

Bevor wir von Lissabon aus bis nach Porto durchfahren, machen wir im schönen Fouradouro – direkt am Strand – am 15. noch einen Zwischenstop.

Die Großstadt im Norden des Landes ist vor allem für den gleichnamigen Wein bekannt. An der Touristen-Information buchen wir für 10 EUR pro Person gleich mal eine Weinverkostung in einer der vielen Winzereien am Nachmittag. Schließlich wollen wir gern was davon mitnehmen und gern im Vorfeld klären, was der Unterschied zwischen Ruby, Tawny, Reserva, Vintage usw. ist. Bis dahin bleibt für uns viel Zeit um uns mit der Stadt vertraut zu machen. Im Gegensatz zu Lissabon wirkt Porto viel größer, geräumiger und nicht so wuselig. Mit dem Rio Douro, der durch die Stadt verläuft, hat man zudem von beiden Uferseiten aus einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt. Vor unserer Weinverkostung wollen wir allerdings noch eine Basis im Magen legen und so probieren wir in einem kleinen Restaurant die lokalen Spezialitäten: traditionelle Wurst und ein Baguette mit Fleischfüllung. Die Weinprobe bei der Winzerei Cálem gibt uns dann erstmal einen theoretischen Einblick in die Welt des Portweins. Da wir uns dazu im Vorfeld schon mal im Internet belesen hatten, kannten wir das Wichtigste allerdings auch schon. Der Port wird nur hier im Tal des Douro angebaut und erhält seine Süße dadurch, dass die Gärung durch Hinzugabe von Alkohol gestoppt wird. Die verschiedenen Rebsorten und Lagerungszeiten sowie Zugabe unterschiedlicher Kräuter und Geschmacksstoffe geben dem jeweiligen Wein dann seinen individuellen Geschmack. Normalerweise sind Tawny und Ruby die typischen Portweine. Im Laufe der Zeit kamen dann noch Weiß- und Roséwein zum Sortiment dazu. Am Ende konnten wir dann zwei ausgesuchte Weine probieren. Viel schlauer waren wir nun allerdings nicht. Wir hatten zwar 2 Weine getestet, aber bei den vielen verschiedenen Typen war das nur ein kleiner Ansatzpunkt. Am späten Nachmittag gingen wir dann noch zum Instituto do Vinho do Porto. Obwohl das eigentlich schon geschlossen war, durften wir noch rein und haben mit dem Somelier eine richtige Weinverkostung gemacht. Wir haben verschiedenste Sorten probiert und uns am Ende auch wirklich mal ein Bild vom Portwein machen können. Wenn du mal eine Weinverkostung in Porto machen willst und dir die Basisinformationen per Internet ausreichen, dann spar dir die Weinverkostung bei der Winzerei und geh gleich ins Portwein-Institut. Dort kann man so viele Weine testen, wie man will und bekommt auch eine sehr gute Beratung on top!

Nach einem tollen Tag in Porto kommen wir dann am Campingplatz an. Auf dem außerhalb befindlichen Parkplatz stellen wir das Auto ab. Beim Aussteigen hören wir ein lautes Pfeifen aus den nebenan liegenden Wohnhäusern. Wir entdecken einen jungen Mann, der ein Waffe in die Luft hält, diese durchlädt und dann direkt auf uns richtet!!! wie perplex stehen wir fest angewurzelt. Nach ein paar Sekunden – es ist nichts weiter passiert – gehen wir völlig von Sinnen langsam zum Eingang des Campingplatzes. Ela sagt dem Wachmann, was gerade passiert ist und Rico geht zum Wohnwagen. Nach ein paar Minuten geht auch er ins Büro und bittet den Wachmann die Polizei zu rufen. Noch immer sitzt uns der Schreck im Körper oder ist das Schock? Was war da gerade passiert? Hat da gerade jemand eine Waffe auf uns gerichtet und angedeutet, uns erschießen zu wollen? Wir warten auf die Polizei, bis die eintrifft, beschließen wir, dass wir heute noch abreisen, sollte der junge Mann nicht fest genommen werden. Als die Polizei (die kein Wort Englisch spricht) eintrifft geht sie rüber zu dem Haus und klingelt. Es geht keiner ran. Das wars. Sie kommen zurück. Währenddessen läuft unser Wachmann zum Balkon, auf dem der Junge vorhin stand und spricht mit seiner Frau oder Mutter. Die Beamten erklären uns, dass sie ohne eine Meldung nichts machen kann. Dazu müssten wir in die Stadt mitkommen. Also fahren wir ihnen hinterher zum Revier. Dabei machen wir noch einen Riesen-Umweg. Die Uniformierten im Wagen vor uns waren wohl lange nicht mehr in dr Stadt =0) An der Touristen-Polizei-Wache (die übrigens direkt neben der Touristen-Information ist) melden wir dann, auf englisch, einem Kollegen, was passiert ist. Nach langem hin und her schickt der die beiden Polizisten, die mit uns den ganzen langen Weg vom Camping-Platz bis hierher gefahrn sind nochmal los, um nochmal am Haus zu klingeln und die Lage erneut zu untersuchen. Der Kollege hier im Büro sagt uns, während dessen hätte sich die Frau vom Balkon bei der Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass ihr Sohn nur einen Spaß mit einer Spielzeugpistole machen wollte. Wir – immer noch etwas benommen von der Situation – die mittlerweile fast 2 Stunden her ist – wissen nicht was wir tun sollen. Wir schildern dem Kollegen hier im Büro was passiert war und der notiert alles handschriftlich – keine Computereingaben, keine Unterschrift von uns – nichts! Als wir später wieder zurück zum Campingplatz fahren und etwas ängstlich vorm Eingang warten, kommt der Wachmann vom Camping-Platz auf uns zu und zeigt uns die Spielzeugpistole des jungen Mannes. Er selbst, vielleicht 16 Jahre alt, und die beiden Polizisten sind auch da. Der Junge erzählt uns, er hätte nur mit seinem kleinen Bruder gespielt und uns keine Angst machen wollen…

…Nach diesem ganzen Theater waren wir beruhigt, dass sich die Geschichte aufgeklärt hat. Wir beschließen, nun doch hier zu bleiben. Irgendwann gegen Mitternacht essen wir dann noch was bevor wir totmüde und geschafft ins Bett fallen.

Den nächsten Tag verbringen wir fast gänzlich auf dem Camping-Platz. Das Wetter ist eh nicht so gut und wir wollen Strom und Internet nochmal zum Recherchieren und Blog-Schreiben nutzen, bevor wir Portugal morgen wieder gen Spanien verlassen.

Lissabon und Umgebung – Belem & Sintra

 

Lissabon – unsere nächste Etappe ist die Landeshauptstadt. Über Setúbal und Sesimbra finden wir nach etwas längerer Suche einen Campingplatz in Vila Franca de Xira im Norden der Stadt. Der ist nicht nur günstiger, sondern auch ruhiger als die Alternative in der Hauptstadt.

Unterwegs dahin – aber auch generell in Portugal – sind wir immer wieder überrascht, wie bergig das Land ist. Ab und zu müssen wir unsere arme Goldie im 2. Gang über die Gebirgszüge quälen. Auf der Fahrt nach Sesimbra entlang der Küste durch den Nationalpark Arrábida kommen wir bergauf sogar fast zum Stehen!!! Im 1. Gang und zusätzlich durch plötzlich einsetzendem Platzregen fast vollkommen ohne Traktion geht uns mal wieder die Puste… Diesmal war die Straße aber asphaltiert und die Steigung nicht mal angezeigt!!!

Heute, am 12.05. geht’s in die Hauptstadt. Der Verkehr in Lissabon ist der Wahnsinn. Mal abgesehen von den immer kleiner werdenden Gassen im Stadtzentrum verläuft der Verkehr oft über Einbahnstraßen, gern auch mal mit 25% oder mehr Steigung… Wir finden sogar noch einen (kostenlosen) Stellplatz am Rande des Stadtzentrums. Nicht umsonst ist die Bevölkerung seit den 80er Jahren von ca. 800.000 auf knapp 500.000 gesunken. Laut Wikipedia ist die Verkehrssituation und die marode Bausubstanz schuld daran. Naja das mit dem Verkehr können wir auf alle Fälle bestätigen. Zwischen den vielen Autos drängen sich dann noch die Straßenbahnen – einem Wahrzeichen der Stadt – mit unzähligen Touristen. Generell fällt uns auf, dass hier Massen an Touris unterwegs sind. In unserer Wahrnehmung machen sie 75% der Leute hier aus.

Am späten Nachmittag fahren wir noch nach Belém im Westen der Stadt und sehen uns die typischen Touri-Attraktionen noch an…

Am nächsten Tag fahren wir nach Sintra. Im Nationalpark nordwestlich der Hauptstadt warten gute Wanderwege und schöne Schlösser und Burgen auf uns. Als wir uns dem Zentrum nähern merken wir schnell – hier bleiben wir doch nicht so lange – Der Ort platzt vor Touristen aus allen Nähten und die Eintrittspreise zu den einzelnen Parks und Schlössern sind auch nicht von schlechten Eltern. Immerhin, für schlappe 50 EUR kann man sich einen Tagespass kaufen. Geht’s noch? Man kann aber auch einzelne Attraktionen für 8 bis 15 Euro besuchen… Zudem ist es heute mal wieder unsagbar warm. Wir machen daher eine Autorundfahrt durch den Wald, halten an den für uns schönsten Punkten und haun wieder ab. Zu überrannt, zu teuer, zu warm. Schade. Naja immerhin haben wir die Fahrt durch den Park und im Anschluss entlang der Küste wirklich genossen.

Nach einem weiteren Tag auf dem Campingplatz – heute bleiben wir hier, schreiben mal wieder bissl im Blog und verarbeiten die Eindrücke der letzten Tage, geht’s morgen weiter nach Porto.

Evora – 09.05.17

Unser Tagesziel ist die Stadt Evora (natürlich auch ein Tipp von Sarah und David =0). Auf dem Weg von Santa Clara Richtung Norden machen wir erst mal einen Mittagsstopp in der alten Minenstadt Lousal:[/vc_column_text]

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Weiter geht’s dann bis Pego de Altar, weil es hier wieder einen schönen Stellplatz an einem Stausee gibt. Hier stellen wir unseren Willi für die nächsten 2 Tage ab.

Ohne Wohnwagen unterwegs halten wir auf dem Weg nach Evora noch an einem Megalith-Bau an. Und diesmal gibt es etwas mehr als „nur 2 Hinkelsteine im Wald“ zu sehen. Wenn man sich in den Steinkreis reinstellt und die Augen schließt, kann man sich sogar einbilden, dass man Schwingungen von den mystischen Steinen empfängt…

Als wir dann am Nachmittag in Evora ankommen, halten wir direkt vor dem Diana-Tempel – dem touristischen Highlight der Stadt. Daneben gibt’s – wie immer – ein paar Kirchen, kleine Gassen und Denkmäler zu sehen.

Lagos, Sagres, Santa Clara – 05.05.17

 

Am Freitag fahren wir weiter nach Lagos. Willi wird an unserem Übernachtungsplatz, einem großen Parkplatz vor der Stadt, abgestellt und wir erledigen den Haushalt – Wäsche-Waschen im Wasch-Salon und Einkaufen… Am Nachmittag erkunden wir die Südküste weiter bis nach Sagres, dem Zipfel im Südwesten…

  

Am nächsten Morgen, Samstag, den 06.05.m ist Markttag. Da der Markt hier auf dem Platz statt findet wo wir und viele andere Wohnmobilbesitzer die Nacht verbracht haben, werden wir so gegen 6 Uhr von den Aufbauarbeiten geweckt. So kommen wir heute wesentlich früher als sonst los. Unser Tagesziel heißt Barragem de Santa Clara. Wir bleiben 3 Tage, an denen wir nahezu allein mit uns und der Natur sind.

Algarve – Alvor und Portimão 02.05.17

 

Nach einer schönen Zeit am Stausee von Sao Domingo fahren wir wieder runter zur Küste. Eigentlich hatte uns Sarah eine andere Route empfohlen, aber wir brauchen zum Früchstück unseren Quark!!! und den gibt’s hier leider nur im Aldi oder im Lidl… (Wir ernähren uns zur Zeit recht „organisiert“. Seit unserem Fasten haben wir unsere Ess-gewohnheiten mal etwas umgestellt. Wir essen erst gegen 12 Uhr die erste Mahlzeit und versuchen gegen 18 Uhr mit dem Abendessen fertig zu sein. Das heißt, die Pause zwischen den Mahlzeiten soll mehr als 12 Stunden betragen, so dass der Körper auch mal vom Verdauen „frei bekommt“. Das Ganze ist auch unter dem Begriff intermediäres Fasten bekannt. Außerdem verzichten wir auf den Verzehr von Zucker komplett und auf den von sonstigen Kohlehydraten zum größten Teil. Das heißt, außer am Wochenende mal gibt`s zum mittäglichen Frühstück Quark mit unserem selbstgemachten Nuss-Mix. Dazu essen wir noch Früchte, meistens Orangen, Birnen und Äpfel. Ansonsten gibt’s am Abend meistens eine Kombination von Gemüse mit Käse und/oder Ei, ab und zu auch mal etwas Fisch oder Garnelen.)

Also, wie gesagt, aufgrund der Tatsache, dass man hier in Portugal Quark – eine unserer Hauptnahrungsmittel – nicht überall bekommt, fahren wir runter zur Südküste, genauer gesagt bis Alvor, bei Portimão. Hier finden wir dann auch die Highlights der Algarve! Wunderschöne Strände, türkisfarbenes Meer und wirklich sehenswerte Felsformationen am Ufer (Vgl. die 12 Apostel in Südaustralien).

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Minas da Sao Domingo – Mittwoch, 26.04.17

 

In Sao Domingo – einer ehemaligen Minenstadt – treffen wir schließlich David und Sarah wieder und berichten natürlich gleich mal von unserem Abenteuer.

Hier im Ort gibt’s einen schönen Stausee mit Strand und Bar. Die bietet sogar kostenlosen Internetzugang. Wohnmobile okkupieren den dazu gehörenden Parkplatz. Wir finden einen schön ruhigen Stellplatz etwas weiter abseits.

Am nächsten Tag wandern wir quer durch das alte Minengebiet. Am Abend sind wir bei unseren zwei Engländern zum Dinner eingeladen =0)

Da es uns hier richtig gut gefällt bleiben wir 5 Tage.

  

Am Freitag fahren wir 4 zusammen ins benachbarte Mertola. Dort ist heute Famers Market mit allen Leckerein der Region… am Ende des Tages hat jeder eine kleine Naschtüte für sich erbeutet. Am Abend fallen wir dann alle 4 in Sarahs und Davids Wohnmobil über unsere Beute her…

Erfahrung macht klug – 25.04.17

 

Heute begeben wir uns nach Sao Domingo, wo wir uns mit Sarah und David verabredet haben. Auf dem Weg wollen wir noch an einem Megalith-Monument vorbei schauen. Je näher wir der Sache kommen, umso schlechter wird allerdings auch die Straße. Auf den letzten Kilometern geht es für uns – mit Willi hinten dran – über sehr bergige Schotterpisten. Wendemöglichkeiten gibt’s unterwegs keine mehr und uns wird schon bange, wie wir hier wieder raus kommen sollen. Erstmal halten wir aber am Parkplatz für das „Monument“ – wir finden zwei ca. 2 Meter hohe Hinkelsteine vor – AHA! Dafür das alles… Nunja, wir Frühstücken erstmal auf dem Parkplatz, während ein paar Wanderer hier Rast machen. Wir beschließen, dass wir auf dem Weg zurück zur Hauptstraße, eine andere Route nehmen (in der Hoffnung, dass die Schotterstraße dort nicht so bergig ist… was sich als Irrtum heraus stellen sollte). Als wir losfahren wollen, ruft uns ein Kanadier, der aus eben dieser anderen Richtung her gerade auf dem Parkplatz mit seinem Mietwagen ankommt, noch zu „Ihr seid ja echt mutig!“ Naja, 5 Minuten später wissen wir, warum. Auf der engen, von rechts und links mit Gestrüpp überwucherten Schotterstraße erwartet uns nach kurzer Fahrt ein steiler Hang den unsere Goldie beim besten Willen nicht schafft. Auf dem Geröll drehen die Vorderreifen – auf denen ohnenhin durch den Wohnwagen recht wenig Gewicht liegt – durch und beenden die Klettertour auf halbem Wege. Wir versuchen erstmal mit dem Gespann den Berg wieder rückwärts runter zu rollen. Da der Berg allerdings auch noch eine langgezogene Kurve macht und die Straße – wie gesagt – sehr eng ist, wird die kleinste Ungenauigkeit beim Lenken sofort bestraft und unser Willi bleibt fast im Gebüsch stecken. Die Sonne brennt ohne Erbarmen auf uns runter und die innere Anspannung ist auch nicht gerade hilfreich… Wir koppeln ab und hiefen unseren Hänger manuell – soll heißen mittels der Handbremse – den Berg hinunter und noch ein Stück weiter bis zum nächsten Hügel. Wir wollen es mit mehr Anlauf nochmal probieren. Aber auch im zweiten Anlauf klappt es nicht. Auf dem losen Untergrund kann Rico unser Gespann nicht zu schnell über die Kurve am Berg befördern. Ca. 10 Meter vor dem „Gipfel“ streikt die Traktion erneut. Wir geben uns geschlagen. Rico läuft zurück zum Parkplatz. Er will vom Kanadier wissen, wie die Strecke weiter geht und fragt ihn und die Wanderer (leider alles 60+) ob sie uns Anschiebehilfe geben könnten. Naja am Ende hilft auch das alles nichts. Wir schnallen Goldie wieder los und Rico fährt die Straße entlang zum nächsten Dorf. In der verlassenen Siedlung findet er tatsächlich Hilfe bei einem Bauern, der uns schließlich unseren Willi mit seinem Geländewagen bis ins Dorf zurück bringt. Erleichtert und in der gleißenden Sonne, gefühlte 1000 Kalorien leichter, steigen wir wieder ins Auto und fahren schließlich nach Sao Domingo.

Der Tag hat uns zumindest gelehrt, dass wir in Zukunft unseren Wohnwagen öfter abstellen und nur per Auto in die Pampa fahren.

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Adiòs España, Bom día Portugal – 22.04.2017

 

Auf dem Weg zur Grenze nach Portugal halten wir in Huelva noch kurz für einen Zwischenstop beim Supermarkt und füllen die Vorräte auf.
Der Weg führt uns entlang der Autobahn 49 über eine lange Brücke. Der Fluss Guadiana bildet eine natürliche Grenze zwischen beiden Ländern. In Portugal kommen wir gleich an einer Maut-Registrierungsstelle an. Man bezahlt hier 60 Cent als „Anmeldegebühr“ und das Kennzeichen sowie eine Kreditkarte müssen registriert werden. Damit sollen weitere Autobahnfahrten ganz bequem und automatisch abgewickelt werden können. Per Scanner wird das Nummernschild des Autos an den Auf- und Abfahrten aufgenommen und die Maut wird anschließend von der Kreditkarte abgebucht. Normalerweise umgehen wir ja mautpflichtige Straßen in der Regel, aber da man an der Registrierung nicht vorbei kommt…

So fahren wir jetzt also in Portugal durch die Gegend.
Über’s Radio kriegen wir gleich mal einen Eindruck von der Sprache und sind überracht, wie verschieden portugiesisch zum spanischen ist. Vor allem die Aussprache erinnert uns eher an russisch als an spanisch. Wenigstens reden die Portugiesen wieder etwas langsamer als ihre iberischen Nachbarn, so dass man tatsächlich einzelne Worte erkennen kann…

Hier im Süden – an der bekannten Algarve – halten wir zunächst in Altura. Auf einem großen Parkplatz direkt am Strand parken wir unseren Willi ab und erkunden die Gegend. Dabei erhalten wir noch den freundlichen Hinweis einer „Nachbarin“, dass wir hier unbedingt darauf achten müssten, kein „Campingverhalten“ an den Tag zu legen. Hier an der Algarve tummeln sich Unmengen von Wohnmobilen – vor allem französischer Herkunft. Die Einheimischen haben von den überall kostenfrei rumstehenden Campern die Nase voll und so räumt die Polizei gern mal die Plätze und verteilt auch Strafzettel mit bis zu 400 € Bußgeld. Grundsätzlich wird das kurzzeitige Übernachten auf Parkplätzen von den Behörden ja geduldet aber manche überreizen die Situation ganz schön – angefangen mit monatelangen Stehzeiten bis hin zur Errichtung eigener kleiner Gärten… Vor allem Rentner verbringen den Winter gern hier unten und nisten sich demzufolge entsprechend ein. Leider nutzen sie die Großzügigkeit der Einheimischen unserer Meinung nach zu sehr aus, so dass wohl irgendwann überall das Parken über Nacht verboten wird. In Australien und Neuseeland ist es ja jetzt schon so… Und dann kommt bei vielen von Ihnen noch das bekannte „Ich muss mich hier nicht anpassen“-Verhalten dazu. Vor allem unsere französischen Nachbarn bevorzugen doch lieber die eigene Sprache. Nicht mal ein Hallo oder Danke kommt ihnen in portugiesisch über die Lippen… ständig hört man nur „bonjour“… wir sind in Portugal!

Naja, nach einem schönen Tag am Strand reisen wir weiter – und zwar weg von der überfüllten Algarve – ins Hinterland. In Alcoutim, ca. 45 km nördlich der Küste und wieder am Ufer der Guadiana finden wir einen kleinen Grenzort, wo wir einen Stellplatz finden und die Gegend erkunden können. Hier im Ort kann man mit einer Fähre für 2 € „Einmal Spanien und zurück“ buchen. Wir wandern ein bisschen durch die Gegend und lernen dabei Sarah und David aus London kennen. Den Abend verbringen wir vier im Willi. Die zwei bringen einen leckeren Portwein mit und wir steuern noch Käse, Oliven und Nüsse bei. Die zwei reisen seit 6 Jahren per Wohnmobil durch Europa. Vor allem in Spanien und Portugal kennen sie sich richtig gut aus. So bekommen wir von den beiden gleich mal ein paar Reiseziele empfohlen. Vor allem die sogenannten Barragems – Stauseen sollen wir uns ansehen. Bei dem aktuell sehr warmen Wetter drängt sich so ein Stausee zum Abkühlen ja geradzu auf. Wir verabreden schließlich, dass wir uns am nächsten Tag am Barragem da Tapada Grand in Sao Domingo wieder treffen.