Category Archive : Deutschland

Saarbrücken

Deutschland-Tour, Teil 3 – Saarbrücken, 25.10 – 30.10.2016

Es geht langsam aber sicher Richtung Frankreich. Doch vorher wollen wir nach Saarbrücken fahren. Dort lebt seit vielen Jahren unsere liebe Uti. Kennen gelernt haben wir uns während des Studiums in Dresden. Nach einer langen Zeit in Leipzig ging ihr beruflicher Weg schließlich nach Saarbrücken. Mittlerweile hat sie Mann und Kind und nun ist es nach vielen Jahren an der Zeit, dass wir sie wieder sehen und ihren Ralf und den kleinen Phil kennen lernen.

 

Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Auf dem Weg nach Saarbrücken machen wir noch einen Zwischenstop an der Völklinger Hütte. Uti hat uns da einen guten Tipp gegeben. Die Völklinger Hütte ist ein stillgelegtes Einsenwerk und heute eine Art riesiges Freiluft-Museum. Heute, am Dienstag Nachmittag können wir sogar kostenlos rein. Wir können hier gleich zwei Ausstellungen parallel machen. Zum Einen findet hier am Standort zur Zeit eine Ausstellung zum Thema Buddhismus statt. Zum Anderen kann man sich das alte Eisenwerk von Innen und Außen ansehen. Dazu absolvieren wir eine Art Entdeckungspfad, der uns an allen wichtigen Standpunkten der Hütte langführt. Parralel dazu gehen wir verschiedene Wegpunkte der Buddhismus-Ausstellung ab, die sich über das ganze Gelände verteilt. Als besonderes Highlight steigen wir auf die 30 Meter hohe!!! Aussichtsplattform am Hochofen. Beim Blick auf die Bauarbeiter, die am Schornstein nebenan gerade Feierabend machen und an ihrem Lastenaufzug rumturnen, wird uns schon beim zusehen schwindlig…

Wir schaffen es noch grade bis zur Schließzeit, den Rundgang zu beenden – hier könnte man locker den ganzen Tag verbringen.

Saarbrücken

Am Abend treffen wir dann bei Uti und Familie in Saarbrücken ein. Im Laufe der nächsten Tage haben wir dann endlich mal die Zeit, die vergangenen Jahre wieder „aufzuholen“. Es ist wirklich schön, wenn man sich nach so langer Zeit mal persönlich wieder sieht. Schließlich hat sich bei uns allen in den letzten Jahren viel verändert. Utis Mann Ralf und ihren süßen Phil haben wir schnell in unsere Herzen geschlossen. So verbringen wir die kommenden Tage mit Stadtbesichtigung, Familienausflügen und gemütlichen Familienabenden. Nebenbei planen wir unsere weitere Route durch Frankreich…

Am Sonntag verabschieden wir uns dann. Schließlich wollen wir auf dem Weg nach Südspanien (wir haben nur noch 6 Wochen) entspannt reisen.

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von Rostock nach Trier

Deutschland-Tour, Teil 2 – Rostock – Weimar – Bad Homburg – Trier

Nach unserer ersten Etappe nach Berlin geht unsere Freundes-Besuchs-Tour durch Deutschland weiter.
 

Rostock 10.10. – 17.10.2016

Unser nächstes Ziel heißt Rostock. Dort besuchen wir Jenny und Stefan. Doch vorher, wenn wir schon mal so hoch oben im Norden sind, gings noch kurz für einen Tag und eine Nacht nach Warnemünde. Stefan hatte uns ein paar schöne Ecken empfohlen. Leider war das Wetter typisch Ostsee – Regen und viel Wind…

Auf dem Weg durch die Hansestadt und zu den beiden machten wir dann gleich noch Bekanntschaft mit dem Warnowtunnel – der einzigen Mautstraße weit und breit… Das hatten wir natürlich nicht bedacht, als wir nichts-ahnend im Navi einfach nach der kürzesten Strecke gesucht hatten… Naja – wieder was gelernt. Bei den Zweien angekommen, haben wir unseren Willi auf die Einfahrt buchsiert. Die nächsten Tage verbringen wir viel Zeit mit Jenny und ihrer kleinen Annabelle. Sie ist ja noch in Elternzeit und so können wir die Tage ganz intensiv miteinander verbringen. Vor allem unser Ausflug an die Ostsee – mit der ganzen Family – war sehr schön. Wir danken Euch beiden für die schöne Woche – schön war’s 🙂

Nach dem Abstecher in den Norden ging es weiter Richtung Westdeutschland. Nach einer Zwischen-Übernachtung in Brandenburg haben wir allerdings nochmal in Leipzig Halt gemacht. Wir hatten uns für die Reise noch ein paar Bücher bestellt. Die waren allerdings erst nach unserer Abreise eingetroffen und so konnten wir unseren Leipzigern nochmal kurz Hallo sagen, bevor es weiter ging.

 

Weimar 18.10. – 19.10.2016

Als nächsten Zwischenstop auf dem Weg nach Spanien hielten wir in Weimar. Rico war noch nie hier und wollte sich die bekannte Kultur-Stadt der Dichter und Denker schon immer mal ansehen. Kurz vor der Stadt gibt’s gleich mal einen kostenlosen Stellplatz für unseren Willi. In der Stadt selbst haben wir uns die typischen Sehenswürdigkeiten angesehn – Städtereise halt:

Oberursel (Bad Homburg) 19.10. – 21.10.2016

Nach dem kurzen Abstecher in Weimar ging es am Mittwoch weiter über Frankfurt nach Oberursel im Taunus. Hier wohnt unser lieber Lutz, ein alter Schulfreund von Rico. Nach dem Studium hat es ihn aus dem schönen Dresden ins überschaubare Oberursel verschlagen, wo er mittlerweile seit einigen Jahren seinen „Alltag“ lebt. Wir waren gleich mal super happy, dass wir für unseren Willi gleich am Haus einen Parkplatz finden konnten In Oberursel und Umgebung warteten dann viele kleine Städtchen und Natur auf uns. Vor allem das Bergkastell Saalburg mit dem bekannten Limes hat uns gut gefallen – ein guter Tipp für einen Familienausflug.

Am Freitag konnte sich Rico dann mal sportlich austoben. Lutzi hat ihn mit zum Training seines Voleyballvereins mitgenommen. Am Abend gingen wir dann alle drei mit der Mannschaft noch zum Abendessen.
 

Trier, 22.10. – 25.10.2016

Übers Wochenende wollen wir mit Lutzi Trier erkunden. Vor allem Rico wollte sich schon lange mal eine der ältesten Städte Europas und wohl die älteste Stadt Deutschlands ansehen (auch wenn Worms diesen Titel wohl auch für sich beansprucht). Während unser Lutz mit eigenem Auto (er muss am Sonntag wieder zurück, wir wollen weiter reisen) schon einige Stunden vor uns in der Stadt ist, ziehen wir langsam unsere Kreise durch den Taunus Richtung Trier. Am Stadtrand entdecken wir ein Weingut, auf dem wir mit Willi übernachten können. Am späten Nachmittag fahren wir in die City und organisieren uns einen Stadtplan und alle Infos darüber, was man sich in den nächsten 24 Stunden so alles anschauen kann. Wir buchen eine Führung durch die Porta Nigra für morgen und nutzen den Rest des Tages für einen Rundgang durch die Stadt und ins Rheinische Landesmuseum. Hier können wir den geschichtlichen Werdegang nachvollziehen – ist schon krass, die ersten Siedlungen hier sind fast 5000 Jahre alt!!! Am Abend kehren wir dann bei unserem Weingut ein, machen eine Weinführung – natürlich mit Verkostung und lassen uns kulinarisch verwöhnen. Auch Lutzi, seines Zeichens ebenfalls ein Feinschmecker, weiß gutes Essen und Trank zu schätzen. Am Sonntag geht’s dann auf zur Führung in die Porta Nigra. Begleitet von einem echt gut gemachten Unterhaltungsprogramm mit mehreren Darstellern werden wir so in die Geschichte der Römerzeit entführt. Im Anschluss müssen wir uns dann schon von Lutzi verabschieden. Wir gehen noch ins historische Amphitheater der Stadt und lassen den Tag im Wohnwagen ausklingen.

On the road again!

Rundreise durch Deutschland, Teil 1, Berlin: 01.10. – 09.10.2016

Im Laufe der nächsten Wochen wollen wir – auf dem Weg nach Spanien – eine kleine Rundreise durch Deutschland machen. Schließlich wohnen viele unserer Freunde quer durch die Republik verstreut und so wollen wir die Möglichkeit nutzen, überall mal HALLO! zu sagen. Dabei waren diese Wochen wirklich sehr interessant. Schließlich konnten wir die Menschen, die wir so gut und lange kennen mal in ihrem Alltag erleben. Normalerweise verbringt man mit seinen Freunden ja „freie Zeit“. Nun konnten wir den Alltag einiger unserer Freunde mal hautnah miterleben. Wir – die wir ja schon länger aus sowas wie einem Alltag raus sind, interessieren uns unheimlich, wie das „echte Leben“ unserer Freunde so aussieht. Dabei haben wir für uns fest gestellt – Mäuschen spielen macht echt Spaß =0)

Berlin, 1. Teil:

Unsere erste Ausfahrt mit Goldie & Willi ging am Samstag, den 1.10., nach Berlin – genauer gesagt nach Woltersdorf, im Osten der Hauptstadt. Die knapp 3 Stunden Fahrt (ohne Anhänger sicher nur 2) waren unsere erste längere Ausfahrt mit Goldie und Willi, also Auto und Wohnanhänger und Rico war auch froh, als wir am Ziel angekommen waren. Schließlich ist die Fahrt mit so einem langen Gespann für ihn noch sehr ungewohnt und sorgt für höchste Konzentration und Anspannung während der ganzen Zeit – aber das wird mit der Zeit auch besser.

In den nächsten Tagen konnten wir dann viel Zeit mit unseren Freunden – Andrea und Krolli – verbringen und da die beiden – wie wir – echte Feinschmecker sind und Krolli zudem ein absoluter Spitzenkoch ist, wurden wir in den nächsten Tagen auch kulinarisch sehr verwöhnt.

Vegetarische Metzgerei?

Gleich am ersten Tag machten wir die Hauptstadt unsicher und hatten dabei vor allem ein Ziel im Auge: im Radio hörten wir von der Eröffnung einer „vegetarischen Metzgerei“ hier in Berlin. Die Idee dahinter: Menschen eine fleischfreie Kost schmackhaft machen. Als hauptsächliche Vegetarier waren wir mehr als neugierig. Als wir im Laden ankamen, gabs dann auch gleich mal das komplette Menü zur Verkostung und wir müssen wirklich sagen, wir waren überrascht. Vor allem beim Hähnchengeschnetzelten und den Hähnchenspießen ist den Machern hier wirklich ein echter „Zaubertrick“ gelungen – sieht aus wie Hühnchen und schmeckt auch so! Bei den Fleischbällchen und den Bratwürsten ist die Umsetzung auch schon sehr gut, unserer Meinung nach noch nicht perfekt, aber schon sehr nah dran. In Neuseeland hatten wir uns mit vegetarischen Würstchen usw. bereits beschäftigt. Allerdings hatte uns da der sehr vordergründige Tofu-Geschmack nicht überzeugt. Hier im Berliner Laden war das was ganz Anderes. Das absolute Highlight war für uns der Thunfisch. Der schmeckt sogar noch besser als das Original. Unsere Empfehlung: probiert es selbst und urteilt dann. Wir können „DER VEGETARISCHE METZGER“ wirklich empfehlen.

Als kleines Highlight ging es dann am Donnerstag noch zu einem Musikkonzert von Sivert Hoyem.

Hollywood in Deutschland?

Am Freitag wollten wir uns dann noch das umliegende Gebiet von Woltersdorf ansehen. Im Aussichtsturm auf dem Kranichsberg konnten wir uns die Ausstellung: Als Woltersdorf noch Hollywood war ansehen. In den 1920er Jahre wurden hier zahlreiche Filme produziert und verwandelte die kleine Stadt damals zu einer Art deutsches Hollywood.

 

Berlin, 2. Teil:

Nach einer wunderschönen Woche ging es für uns dann vom Osten ans Westende der Hauptstadt zu unseren Freunden Moni und Peter. Moni ist eine alte Freundin der Familie und kennt Rico und die Familie schon, als er noch ein Kleinkind war. Natürlich hatten wir uns bei der Ankunft unendlich viel zu erzählen und so ging der Tag auch um wie nix.

Am Samstag Abend fuhren wir in die Hauptstat zum Festival of Lights. Dabei werden die bekanntesten Berliner Bauwerke abends mit verschiedensten Motiven beleuchtet und werden so künstlerisch in Szene gesetzt – wir dachten uns, wenn wir schon mal Anfang Oktober in Berlin sind, können wir es uns auch ansehen. Uns hat es auf jeden Fall gut gefallen.

So verging unsere erste neue Reisewoche wie im Flug.

 

Wie geht’s jetzt weiter?

Wie geht es jetzt weiter? Zurück ins „normale“ Leben?

Nachdem die ersten Monate ins Land gingen, stellte sich langsam sowas wie ein „Normalzustand“ ein. Gemeinsam mit Ricos Schwester beschlossen wir, dass sie mit ihrer Familie im Sommer beim Vater im Haus mit einzieht. Auf Dauer konnten wir dann aber nicht mehr im Haus mit wohnen. Also standen wir nun vor der Frage, wie es jetzt weiter gehen soll.
Sollten wir uns jetzt einen Job suchen, eine Wohnung mieten und ein „normales“ Leben leben?
Ein Wiedereinstieg in das gute alte „Hamsterrad“ war für uns jedenfalls keine Option. Wir hatten vor mittlerweile drei Jahren etwas in Gang gesetzt, dass sich so richtig und gut anfühlt, dass wir den Schritt zurück“ auf keinen Fall gehen wollten. Wir hatten 2013 die „Sicherheit“ eines „geregelten Lebens“ aufgegeben und sie für unsere Freiheit eingetauscht. Und auch der Schicksalsschlag inder Familie hat uns nur noch mehr darin bestärkt, unseren Weg weiter zu gehen. Schließlich wurde uns damit ganz deutlich gezeigt, wie kostbar das Leben ist und wie schnell auch alles vorbei sein kann.
Wir entschieden uns, dass wir als nächstes durch Europa reisen wollen. Dadurch sind wir erstmal nicht so weit weg von unseren Liebsten und können trotzdem weiter unseren Weg gehen. Wohin, wie und über welchen Zeitraum wir nun reisen würden, war uns dabei allerdings noch nicht klar.
Die Antworten kamen dann aber schneller als gedacht:
Wohin und wie lange?
Auf Reisen hatten wir immer mal wieder von „house-sitting“ gehört und gelesen. Das ist praktisch sowas wie Baby-sitten, nur dass man hier auf ein Haus aufpasst. Wir hatten auch schon ein paar Reportagen und Reiseberichte von Leuten gesehen, die an den verschiedensten Orten der Welt in „fremden“ Häusern leben und dort auf alles aufpassen. Die Zeiträume dafür variieren dabei von ein paar Tagen bis hin zu mehreren Jahren. Meistens ist das Ganze mit der Betreuung von Haustieren und/oder Gartenpflege verbunden. Wir haben uns das ganze im Internet näher angesehen und uns bei den Portalen nomador.com und trustedhousesitters.com angemeldet und ein Profil erstellt.
Unsere Idee war, dass wir bis zum Spätherbst durch die Lande ziehen und uns für die kalte Jahreszeit eine Bleibe irgendwo im Ausland suchen wollen. Da wir schon einige Erfahrungen auf dem Gebiet House-sitting sammeln konnten, waren wir auch zuversichtlich, dass wir schnell was Gutes finden würden. Dabei war es sicherlich auch hilfreich, dass wir von unseren Reise-freundschaften, Familie und Bekannten gleich ein paar gute Referenzen bekamen.
Nach relativ kurzer Suche, hatten wir interessante Angebote gefunden und recht schnell zwei Zusagen bekommen. Es handelte sich jeweils um house-sittings über die Wintermonate, eins in England und eins in Spanien. Am Ende hatten wir uns für das Haus in Südspanien entschieden. Nun hatten wir also schon mal ein Ziel und einen Zeitraum. Das Haus in Südspanien, genauer gesagt in Conil de la Frontera, welches zufällig auch noch von einer Deutschen bewohnt wird, sollen wir von Dezember bis April 2017 betreuen.
Auf dem Weg nach Spanien wollten wir vorher noch ein paar Freunde in Deutschland besuchen und anschließend über Frankreich nach Spanien reisen. So können wir unsere Freunde in der Ferne besuchen und gleichzeitig auch mal die Heimat etwas näher kennen lernen. Uns geht’s da sicherlich so wie vielen. Von den Ländern der Welt haben wir schon einiges gesehen, aber Deutschland? Da gibt’s auf unserer Karte noch viele unentdeckte Ecken.
Einmal Camper, immer Camper?
Nun hatten wir also einen Plan, wo es hin gehen soll. Aber wie wollen wir reisen?
In Australien und Neuseeland hatten wir uns in das Camperleben ja schon verliebt und so lag es für uns nahe, dass wir uns auch für Europa was campermäßiges zulegen. So könnten wir am freiesten durch Deutschland und weiter bis nach Spanien reisen.
Nach langem Überlegen, ob es ein Campervan, ein Wohnanhänger oder sogar ein Wohnmobil werden soll, haben wir uns am Ende für die Variante Wohnwagen entschieden. So sind wir am flexibelsten und am kostengünstigsten. Ein Campervan sollte es am Ende auch nicht werden. Aufgrund des doch recht rauhen europäischen Herbst- und Winterklimas und der Tatsache, dass wir noch gar keine Idee hatten, wie die weitere Zukunft für uns aussieht, gefiel uns am Ende die Idee eines größeren Wohnwagens, sozusagen einer Art Mini-zu-Hause, noch am besten. Und ein halbwegs solides Wohnmobil wäre für unsere Zwecke viel zu teuer gewesen.
Am hilfreichsten für unsere Entscheidung war allerdings die Tatsache, dass wir von unserer lieben Familie in Leipzig ein Auto zur Verfügung gestellt bekommen haben. Elas Großeltern hatten sich im Vorjahr ein Neues gegönnt und das „alte“ den Eltern überlassen. Dort fristete es ein recht ruhiges Leben in der Einfahrt. Bisher waren wir mit dem Auto von Ricos Mutter mobil. Als aber das Auto von Ricos Schwester durch einen Blitzschaden zerstört wurde, gaben wir ihr „unseres“ und bekamen das „alte“ Auto der Großeltern. Als wäre es ein Zeichen des Schicksal, so hatte unsere „Goldie“ – wie wir sie seitdem wegen Ihrer Lackierung nennen – auch eine Anhängerkupplung an Bord!
Die Entscheidung stand somit fest – wir kaufen einen Wohnwagen. Nach kurzer Suche im Internet haben wir in der Nähe von Leipzig ein passendes Modell gefunden und so im Sommer unseren Willi bekommen!
Unser Gespann: Goldie und Willi:

Mit seinen 30 Lenzen ist er zwar nicht mehr der Jüngste, aber die Basis ist solide und ein paar Umbauten zur individuellen Gestaltung hätten wir ohnehin vorgenommen. Wir konnten unseren Willi in Leipzig bei den Eltern auf dem Hof abstellen und erstmal noch ein paar Umbauten vornehmen, bevor es auf die große Reise geht. So verbrachten wir den größten Teil des Sommers also in Leipzig.
Im Laufe der Wochen hatten wir uns ein kleines Heim geschaffen, in dem wir all unsere Kram unterbringen können und mit dem wir uns – nach einer kleiner Umgestaltung des Innenraums – echt wohl fühlen und nach dem Einbau einer Solaranlage auch halbwegs autark unterwegs sein können – nur ab und zu muss mal die Gasflasche getauscht und alle paar Tage der Wassertank und die Toilette erneuert werden. Für uns, die wir zwei Jahre lang alles Nötige in 2 großen Rucksäcken dabei hatten, herrscht jetzt regelrecht Platz und Komfort ohne Ende =0)

Umbau Willi:
Wohnraum:
Wände und Decke neu gestrichen,
Neue Vorhänge (hat Ela selbst genäht)
Neue Folien für Tische und Ablagen
Fußbaden – selbstklebendes Vinyl-Laminat
Elektrik – Einbau einer Solar-Anlage (2 Panels á 100 Watt, inkl. Batterie 100AH) und Umrüstung der Beleuchtung und Steckdosen auf 12 V
Bad:
Neue Tapete,
Waschbecken raus, Dusche rein<

November 2015 – Reiseabbruch

Reiseabbruch – Rückkehr nach Deutschland

Mittlerweile waren wir seit über 2 Jahren unterwegs. Doch dann bekamen wir einen Anruf, der alles verändert hat. Die zwei Sätze von Ricos Schwester werden wir wohl nie mehr vergessen:
Es ist etwas passiert! Ihr müsst sofort nach Hause kommen.“
Ricos Mutter war völlig unerwartet ums Leben gekommen.
Der Schock war riesengroß. Innerhalb der nächsten 30 Minuten hatten wir unsere Heimreise in die Wege geleitet → Busfahrt von Pärnu (Estland) nach Riga, Flug von dort nach Berlin und Bustransfer nach Dresden. Ein Stunde nach dem Anruf saßen wir bereits im Bus Richtung Heimat und 24 Stunden später sind wir zu Hause angekommen.
Wir sind erstmal im Elternhaus in Dresden eingezogen und haben uns zusammen mit Ricos Schwester um seinen kranken Vater und alles Andere gekümmert. In dieser schlimmen Zeit haben wir auch gemerkt, was für eine tolle Familie und Freunde wir haben. Wir sind allen sehr dankbar für die Unterstützung.
 
So verbrachten wir nun Weihnachten zum ersten Mal seit 3 Jahren wieder zu Hause. Dabei hatten wir das ohnehin vor – unser Reiseplan war nämlich, dass wir Anfang Dezember über Estland, Lettland und Polen langsam Richtung Heimat reisen und dort mit unseren Familien Weihnachten und den Jahreswechsel verbringen. Später, im neuen Jahr wollten wir dann weiter reisen. Die Familien wussten auch schon Bescheid und alle freuten sich bereits auf das Wiedersehen. Wir hätten nie in unseren schlimmsten Träumen gedacht, dass wir damals – vor über zwei Jahren – Ricos Mutter wirklich zum letzten Mal sehen würden und dass es ein Abschied für immer war.
Sie war immer für uns da, ein Mensch voller Wärme und Liebe, wir werden immer an sie denken…